31 Jul

2017

Warum Pfadfinder sich für fairen Handel einsetzen

Haben Sie auf dem Weihnachtsmarkt bei uns Pfadfindern schon mal einen Kaffee oder Kakao getrunken? Vielleicht hat es Ihnen in unserer Jurte einfach nur gut gefallen, vielleicht ist Ihnen aber auch etwas an unserem Angebot aufgefallen. Seit Jahren nutzen wir Lohmarer Pfadfinder gerecht gehandelte Produkte, weil Fairtrade viele unserer Pfadfinderwerte teilt.
Aus den Prinzipien der Weltpfadfinderbewegung „Duty to God“, „Duty to Others“ und „Duty to Self“ leitet unser Pfadfinderverband, die Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg, Werte für sich ab. Diesen Werten zu folgen macht uns zu Pfadfindern. Menschen, die in Gerechtigkeit und Toleranz zusammen leben, schaffen Friedensbedingungen. Deshalb setzen wir uns für gleiche Chancen und gerechte Lebensbedingungen aller Menschen ein. Die Schöpfung bewahren bedeutet, dass wir nachhaltig leben wollen.

Diese Werte vermitteln wir im Gruppenstundenalltag und im Lager ganz pfadfinderisch: „Learning by doing“ bedeutet, dass wir Dinge am besten verstehen und verinnerlichen, wenn wir sie ausprobieren. Deshalb ist uns ein kritisches Konsumverhalten im Pfadfinderalltag so wichtig. Wir – Kinder, Jugendliche und Leiter – lernen, indem wir über konkrete Kaufentscheidungen zusammen nachdenken: Müssen wir in der Lagerküche jeden Tag Fleisch verarbeiten? Ist es sinnvoll im Winterlager Erdbeeren zu kaufen? Kann die Bäuerin für diesen Preis ihren Kaffee umweltschonend anbauen? Wer bezahlt eigentlich den wahren Preis für mein super günstiges 9,90-€-Hemd?
An einigen Stellen im Pfadfinderalltag haben wir Antworten gefunden. Wir nutzen häufig Bus und Bahn um ins Lager zu kommen; unsere beigefarbene Kluft und unser Halstuch sind schon seit einigen Jahren fair gehandelt und der Kaffee, der die Leiterrunde morgens aus dem Schlafsack und in den Morgenkreis bringt auch.
Wenn wir uns bei Produkten, die nicht regional erhältlich sind – wie eben Kaffee, Kakao und häufig Kleidung – für fair gehandelte Produkte entscheiden, handeln wir damit auf gleich mehreren Ebenen pfadfinderisch. Die Produzenten der Ware erhalten einen fairen Lohn, von dem sie leben können. Keine Almosen oder Spenden, sondern ein fairer Preis für die Produkte und geleistete Arbeit. Das schafft Gerechtigkeit.
Auch wenn fair gehandelt nicht automatisch auch bio bedeutet, beinhalten Fairtrade-Standards häufig ökologische Anforderungen. Faire Handelsbeziehungen sind durch die vertrauensvolle Zusammenarbeit langfristig angelegt. Das gibt den Produzenten Planungssicherheit. Sie haben ein Interesse daran und die finanziellen Möglichkeiten dazu, ihr Land so zu bewirtschaften, dass auch ihre Kinder noch davon leben können. Dabei helfen Schulungen und Prämien. Das ist nachhaltig.
Weil uns Pfadfindern das Konzept des fairen Handels überzeugt, behandeln wir es nicht nur intern mit Leitern in Fortbildungen und Jugendlichen in Gruppenstunden, sondern werben auch in unserem Umfeld dafür; z.B. auf dem Weihnachtsmarkt im Kirchdorf. Seit kurzem beteiligen wir uns auch an einer Gruppe, die fair gehandelte Produkte und die Hintergründe von gerechtem Handel in Lohmar bewerben möchte. Lohmar soll dann als Fairtrade-Stadt ausgezeichnet werden.
Wir sind davon überzeugt, dass jeder einzelne die Welt ein bisschen besser machen kann; zusammen im Pfadfinderstamm geht es noch besser.

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